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Gedanken zum Teilen
Teilen als Lebensstil
Ein kleiner Windstoss, und die Samen des Löwenzahns fliegen über die Wiese an einen unbekannten Ort, um etwas Neues zu schaffen. Ganz einfach und leicht, ein kleiner Same an einem Schirmchen. Der Löwenzahn lässt sie fliegen. Nicht jeder Same wird erfolgreich sein, aber die vielen anderen gelben Blüten auf der Wiese zeigen, dass es funktioniert.
Ich wünsche mir so einen Lebensstil, wo Teilen etwas ganz Alltägliches ist. Wo erst einmal Vertrauen herrscht und nicht Absicherung und Kontrolle. Wo man etwas wagen kann. Wo wir gemeinsam versuchen, etwa zu bewirken. Ein Leben, in dem ein anderer Wind weht - positiv, achtend, unbeschwert, offen, aufbauend, hoffnungsvoll, neugierig, bereit zur Veränderung...
Jeder hat etwas zum Teilen bekommen: Es geht nicht einfach um Geld, sondern um Zeit, Anteilnahme, Wissen, eine Handreichung. Es betrifft Kinder und Senioren, Reiche und Arme, begabte und weniger talentierte Menschen. Es beginnt bei der inneren Haltung, und diese ist für alle eine Herausforderung.
Kind mit Löwenzahn
Dort, wo mein Vertrauen wächst, dass Gott für alle genug hat und ich nicht zu kurz komme, auch wenn ich weniger habe. Wo sich mein Denken zu ändern beginnt: lieber ein spannendes Leben als ein sicheres Dasein; ich habe genügend Zeit bekommen, um alles Wichtige zu tun; ich muss nicht ewig jung und stark sein; es gibt genügend zu tun für alle; gerechte Lösungen sind wichtiger als meine Interessen; Gott wird auch zu meinen Kindern schauen.
Da kann sich eine Leichtigkeit entwickeln, ein Leben frei vom Ballast, für jede Eventualität vorbereitet zu sein, nichts verpassen zu dürfen, ständig erreichbar zu sein, etwas später vielleicht doch noch zu benötigen oder etwas nicht zu wissen oder zu haben. Ich muss Dinge nicht haben, freue mich, wenn ich sie bekomme, gebe sie wieder weiter, wenn jemand anders sie benötigt. Ich muss nicht kontrollieren und rechnen. Ich freue mich, etwas versucht zu haben, auch wenn es keinen Erfolg gab.
Jesus lehrt uns in der Bergpredigt, uns nicht zu sorgen. Vielleicht ist das etwas davon, was er damit gemeint hat. Dabei geht es auch darum, weise zu sein und die Auswirkungen des Handelns zu bedenken, nicht einfach „Gutes tun“ und Menschen damit in Abhängigkeit oder Unmündigkeit führen.
Mich selber fasziniert ein solcher Lebensstil. Je mehr ich aber darüber nachdenke, desto stärker merke ich, dass ich noch ganz am Anfang stehe. Es gibt noch viele Schritte zu tun hin zu einem Leben mit viel mehr Freiheit und Sinn.
«Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht.»
Die Bibel in Hebräer 13,16
«Als Christ bin ich berufen, sorgenfrei zu leben.»
Walter Heidenreich
«Die Menschen fragten Johannes: "Was sollen wir denn tun?" Seine Antwort war: "Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keines hat. Und wer etwas zu essen hat, soll es mit dem teilen, der hungert."»
Die Bibel in Lukas 3,10+11